Der Beitragstitel wird fortan ein Teilprogramm dieses Blogs sein – ich stelle für mich erwähnenswerte Neuigkeiten aus meinem persönlichen „Inner Circle“ vor. Über die Jahre bildete sich ein fester Kern aus Leuten heraus, mit denen ich gerne und oft auch außerhalb des Studiums an der Fachhochschule zu tun habe- bei einer handvoll Menschen wage ich gar von einem speziellen „Inner Circle“ zu sprechen, zu denen auch langjährige Freundschaften außerhalb des Studiums angehören.

Den Anfang macht die unglaubliche SisyphusPardon! Bachelorarbeit meiner Freundin und Kommilitonin Emine Ercihan mit dem Titel „Foodwaste“.

Emine Ercihan hat im gleichen Semester an der FH begonnen wie ich, ist nicht mal 25 Jahre alt und geht gern ans Eingemachte wenn es um die Auswahl ihrer Motive geht.

Sei es die Verwendung von tierischen Gehirnen am lebenden menschlichen Objekt oder die Challenge Speisefische für eine Anzahl grandioser Motive zu sezieren, brachial zu verformen und ihnen im Ernstfall auch eigenständig das Rückgrat zu brechen – diese zierliche junge Frau zieht alles durch, wenn es für die Fotografie ist. Ich hätte bei letzteren Arbeiten eher kotzend in der Ecke gelegen, als nur ein Bild zustande zu bekommen- dabei hassen wir beide Fische. Man merkt- Emine macht und kann.

Wo wir auch direkt bei ihrer Bachelorarbeit mit dem Titel „Foodwaste“ angelangt sind: In akribischer Mühe stellte sie sich der Aufgabe, visuell mit einer ästhetischen Überhöhung dem Thema Lebensmittelverschwendung zu stellen.

Bevor ich weiter herumlamentiere, hier ihre persönliche Beschreibung zu der Serie:

Das Projekt „Food Waste“ schafft einen alternativen emotionalen Zugang zur sonst sachlich diskutierten Thematik. Nicht mit bereits bekannten Bildern aus den Medien, die immer wieder Nahrungsabfälle dokumentieren, sondern durch eine Inszenierung des Verschwendeten wird ein neuer Raum zur Begegnung geschaffen. Hierbei findet ein bewusstes Arbeiten mit der Verschwendung statt. Der Betrachter wird in einen Raum geführt, der in dieser Art nicht existent ist. „Verschwendung“ wird zum absurden Raumelement.
Der unverantwortliche Umgang mit Lebensmitteln ist in unserer Gesellschaft so sehr alltäglich und damit im Bewusstsein unauffällig geworden, dass erst durch die Inszenierung ein gezielter Fokus auf die Thematik gelegt werden kann, indem sie in die Normalität des Raumes einwirkt und ein Spannungsverhältnis beim Betrachter auslöst. Spürbar wird die Verschwendung für den Betrachter durch den
schonungslosen und maßlosen Umgang mit Lebensmitteln, die in vielfachen Darstellungen gezeigt werden. So wird in den inszenierten Verschwendungs-Räumen ein emotionaler Interpretationsraum für den Betrachter geschaffen.
Dieser ermöglicht den erweiterten Blick auf gesellschaftskritische Themenbereiche und stellt die Frage nach der Verantwortung eines jeden einzelnen gegenüber dem nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln.

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Ich gratuliere hiermit Emine zum erfolgreich bestandenen BA Fotografie und wünsche ihr viel Aufmerksamkeit mit ihrer Arbeit. Außerdem noch viel Spass im anstehenden Master, den sie weiterhin an der FH Dortmund absolvieren wird.

Wer nicht genug von der Serie sehen kann und außerdem gespannt auf Emines Portfolio ist, kann sich auf emine-ercihan.com umschauen.